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Leszek Kolakowski

Zum 65. Geburtstag des polnischen Philosophen Leszek Kolakowski
Wir sind der Welt gleichgültig - diese bittere Wahrheit offenbart sich in allen negativen Erscheinungen des Lebens: im körperlichen Schmerz, im Scheitern von Anstrengungen, in Unglück, Einsamkeit und im Tod Nahestehender, am nachdrücklichsten aber im Bewußtsein der eigenen Endlichkeit. "Versuche, diese Gleichgültigkeit der Welt zu überwinden, bilden den zentralen Sinn des menschlichen Ringens", sagt der polnische Philosoph Leszek Kolakowski. Es war auch immer sein eigenes philosophisches und politisches Anliegen. Eine zeitlang sah er in einem humanistischen Marxismus eine Antwort auf diese Frage. Nach seiner Emigration in den Westen hat er sich in dem dreibändigen Werk Die Hauptströmungen des Marxismus mit dessen totalitären Momenten auseinandergesetzt; es war auch eine Ablösung von der eigenen Vergangenheit. Kolakowski hat in der Folge die Antwortversuche von Religion und Mythos rehabilitiert, vor allem aber das metaphysische Fragen für unverzichtbar erklärt. So ist sein Philosophieren zugleich ein Engagement gegen unsere eigene Gleichgültigkeit, mit der wir diejenige der Welt nur zynisch fortsetzen.
gesendet am 21.10.1992 im Deutschlandfunk
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© 2006 Peter Leusch
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