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Günther Anders

Wir Menschen sind von gestern
Zum 100. Geburtstag von Günther Anders
Der jüdische Philosoph und Schriftsteller Günther Anders hat wie kein anderer Denker sich mit dem ungeheuren Zerstörungspotentialen auseinandergesetzt, die das 20. Jahrhundert hervorgebracht und eingesetzt hat: Die Selbstausrottung der Menschheit ist möglich geworden und hat die weitere Geschichte zu einer Endzeit gemacht. Dagegen hat Anders mit allen Kräften gearbeitet, politisch praktisch genauso wie theoretisch. Sein philosophisches Hauptwerk "Die Antiquiertheit des Menschen" kritisiert eine Welt, in der die Technik zum "Subjekt der Geschichte" geworden ist. Der Mensch aber sei antiquiert, weil ihn seine Produkte längst überflügelt haben. Zwischen dem, was der Mensch technisch herstellen, und dem, was er sich vorstellen und moralisch verarbeiten kann, hat sich eine unüberwindliche Kluft aufgetan.
Die Apparatewelt hat umgekehrt begonnen, die Wahrnehmungs- und Verhaltensmuster der Menschen sich anzupassen, wie Günther Anders in brillanten und hellsichtigen Analysen am Beispiel von Rundfunk und Fernsehen aufgezeigt hat. Anders' Gedanken sind immer noch eine der besten Einführungen in eine philosophische Reflexion der Medien.
gesendet am 11.07.2002 im Deutschlandfunk
© 2006 Peter Leusch
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