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Philosophische Rehabilitation der Sinne

J.W. Waterhouse: Die Seele der Rose (1908)
Unsere abendländische Kultur insgesamt und die Philosophie im besonderen hat das Auge, den Sehsinn, einseitig bevorzugt - schon der Begriff Theorie ist vom Wort theorein - schauen, betrachten abgeleitet - und demgegenüber die anderen Sinne geringgeschätzt bis verachtet. Aber das Gehör orientiert uns mindest so sehr in der Welt wie das Auge, es vollbringt komplexeste Leistungen, nicht nur im Verkehr. Das Gehör ist der früheste menschliche Sinn, ein Tor, das Tag und Nacht offen steht. Zu Unrecht werden auch die Sinne der Nähe, das Riechen, Schmecken und Tasten geringgeschätzt. Gerüche zum Beispiel sind erinnerungsmächtig, ein bestimmter Duft lässt eine ganze Kindheit wiedererwachen. Wir sind in Wahrheit gar nicht die totalen Augentiere, wie uns die mediale Bilderwelt suggeriert. Jedenfalls nicht, wenn wir uns näher kommen. Bei Paaren ist ungeheuer wichtig, dass sie sich riechen mögen. Eine Philosophie der Sinne hat viel gut zu machen und noch mehr zu entdecken.
© 2006 Peter Leusch
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