|
"Kultur heute schlägt alles mit Ähnlichkeit", schrieb Theodor Adorno. Die Kulturindustrie, wie sein Begriff lautete, funktioniere nach den Gesetzen des Marktes, sie produziere serienmäßig, was leicht verdaulich und gut verkäuflich ist. Jetzt spricht man von der Spaßkultur? Ist das die Steigerung dessen, was Adorno früh schon kritisierte?
In den letzten anderthalb Jahrzehnten war es um das Werk Theodor W. Adornos ruhig geworden, jenen Denker, der das Bild der Wirklichkeit einer ganzen Generation geprägt hat. Adorno zeichnete eine verwaltete Welt, in der der Einzelne entfremdet und ohnmächtig auf sich zurückgeworfen sei. War sein düsteres Bild noch allzu sehr von Nationalsozialismus und Holocaust überschattet? Die Gegenwart diskutiert neue Zugänge zu Adornos Werk. Und seine Lebensgeschichte erschließen mehrere Biographien, die in diesem Jahr erscheinen.
|