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Wie kaum ein anderer hat sich der französische Denker Jean Baudrillard
mit Welt des Medienzeitalters in faszinierenden Analysen
auseinandergesetzt. Er behauptet, daß die alten philosophischen
Oppositionen von Sein und Schein, von Wirklichkeit und Fiktion keine
Gültigkeit mehr besitzen. Die Welt ist ein Kosmos fluktuierender
Zeichen, die nur noch auf sich selber verweisen, ein gigantisches
Spiegelkabinett, in dem die Menschen abgeschnitten von jeder
authentischen Erfahrung umhertaumeln.
Baudrillard ist pessimistisch. Er hat den Glauben an die verändernde
Macht des Subjekts verloren, stattdessen baut er eher auf eine Rache der
Dinge, die sich querlegen und z.B. wie die Computerviren ein System
unterminieren.
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