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Die Speicher voll, die Köpfe leer ...

Zur Krise des kulturellen Gedächtnisses
Nicht nur Individuen, auch Kulturen brauchen ein Gedächtnis, um Identitäten auszubilden und sich zu orientieren. Keine andere Epoche verfügte über einen solchen materiellen Reichtum an Geschichte, in Schrift und Bild, in Architektur und Zeugnissen aller Art, wie sie in Museen gesammelt und ausgestellt werden. Zu den alten Speichermedien sind die neuen elektronischen hinzugekommen, mit gigantischen Speicherkapazitäten. Und doch scheint die lebendige Erinnerung problematisch geworden. Indiz für ihre Krise sind die Diskussionen in unterschiedlichen Bereichen: in Wissenschaft (Renaissance der Geschichtswissenschaft), in Politik und Kunst (Umgang mit Geschichte, Holocaust-Denkmal, Diskussion um Wiederaufbau des Berliner Schlosses usw)
Die Menschen suchen nach geschichtlichen Bezügen, wie der Boom der historischen Ausstellungen zeigt, aber zugleich gewinnt eine Kultur der Zerstreuung immer mehr die Oberhand: Die Kaskaden der Bilderflut, der unendliche Strom der Daten präsentiert alles und jedes in beliebiger Manier. Erinnerung jedoch heißt verweilen und sich einlassen, Bezüge suchen und bewerten, aneignen oder verwerfen.
gesendet im Deutschlandfunk
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© 2006 Peter Leusch
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