Gespeichert auf Nimmerwiedersehn
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Was leisten die neuen Medien für das kulturelle Gedächtnis?
Die Schriftkultur ist im Umbruch. Neben und teilweise auch an die Stelle des Buches, in dem man bisher Erfahrungen und Erlebnisse ebenso sehr wie wissenschaftliche Theorien und Forschungsergebnisse aufbewahrt hat, tritt eine Fülle neuer Speichermedien, um Bilder, Töne und Texte festzuhalten. Filmbänder, Audio- und Videokassetten, CDs, Disketten und Festplatten von Computern werden eingesetzt, um ungeheuer schnell riesige Datenmengen aufzeichnen und zur Wiedergabe bereitzustellen. Aber was taugen die neuen Speicher, wenn man sie mit dem klassischen - Buch vergleicht?
Wie steht es erstens um die physische Haltbarkeit der neuen Träger? Wer garantiert zweitens ihre technische Nutzbarkeit? Denn die Abspielgeräte veralten und die Industrie stellt sich in immer kürzeren Zyklen auf neue Technologen um. Bedenken muß man ferner drittens die ökonomisch-juristischen Einschränkungen. Bücher sind über Bibliotheken leicht und ohne finanziellen Aufwand zugänglich, wie aber steht es z.B. um Filme, die man nicht ausleihen, anschauen und ‘zitieren’ kann, weil große Medienkonzerne ihren Verleih kontrollieren?
gesendet am 9.10.1997 im Deutschlandfunk
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